REICHSTAL. Als Partei des Adels und der Reichsaristocratie hat sich die PARA die „Stärkung der Herrschaft der Besten im Reiche“ auf die Fahnen geschrieben. So ist es nur logisch, wenn auch in der Partei selbst die „Besten“ das Szepter schwingen. Doch wer sind die „Besten“? Man kann den Eindruck gewinnen, dass sich die Partei diese Frage derzeit sehr aktiv stellt. Auf einem Parteitag könnte jedoch schon bald eine Antwort darauf gefunden werden. Noch scheint es, als säße Parteidecan Venceslao di Strapinski fest im Sattel – unangefochten und alternativlos. Doch es droht Ungemach. Der Komtess Noëlle von Schnee, die derzeit als Reichsministerin für besondere Aufgaben den Kabinettssessel für die PARA warmhält, sagt man nach, dass sie zum Angriff auf den Parteidecan blase. Bereits in einer der letzten Reichstagssitzungen belehrte sie ihren Parteivositzenden coram publico und untergrub damit Autorität und Ansehen des selbigen. Der nun stattfindende Parteitag – der wohl auch auf die Rechnung der Reichsministerin gehen dürfte – birgt für Strapinski die Gefahr, dass er zur Generalabrechnung wird. Dieser unterstrich in seiner Eröffnungsrede allerdings noch einmal seinen Führungsanspruch und teilte gegen die Nationalliberalen aus, die er als Feindbild an die Wand malte. Ob dieses Ablenkungsmanöver trägt, bleibt indes ungewiss, denn von der oppositionellen NLP dürfte derzeit die geringste Gefahr für Parteidecan Strapinski ausgehen. Frei nach der Steigerung „Feind“, „Todfeind“, „Parteifreund“, sitzen diejenigen, welche an seinem Stuhl sägen offenkundig in den eigenen Reihen. Sollte die Palastrevolution gelingen, so dürfte sich wohl schon bald die Komtess von Schnee als die „Beste“ bezeichnen, welche die PARA in den kommenden Reichstagswahlkampf führen darf/muss.
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