REICHSTAL. Während manche von einer „historischen Stunde“ sprechen und bereits darüber spekulieren, ob mit der ersten Reichskanzlerin nun auch Zierkissen und Duftkerzen Einzug in die Reichskanzlei halten werden, hat Der Herold die Gunst der Stunde genutzt, um mit der aus Werthen stammenden Karolina Pyrnhagen ein erstes Interview zu führen. Da die Kanzlerin vorab darum bat, sich zu politischen Themen zunächst vor dem Reichstag äußern zu wollen, haben wir diesem Wunsch entsprochen und einige persönlichere Fragen gestellt.
Der Herold: Frau Reichskanzlerin, vielen Dank, dass Sie die Zeit gefunden haben, um mit uns über Ihren Regierungsantritt zu sprechen. Seine Majestät selbst sprach im Reichstag von einer „historischen Stunde“, die Kollegen vom Hohenburger Anzeiger gar von einer „Zeitenwende“ – wie sehen Sie Ihre Wahl zur ersten Kanzlerin in der Geschichte des Reiches?
Karolina Pyrnhagen: Nun, zunächst einmal bin ich etwas ernstaunt darüber, dass man im Hohenburger Anzeiger so verwundert darüber war, dass es ausgerechnet die NLP ist, die die erste Reichskanzlerin stellt. Wenn ich aus einem Parteiprogramm des Jahres 2011 zitieren darf? Dort heißt es: „Die Liberalen fordern die komplette Umsetzung des Gleichheitsgrundsatzes in Politik und Wirtschaft“. Das müssen uns die Linken erstmal nachmachen, die in der Vergangenheit oftmals mit dem Thema Gleichberechtigung bei den Wählerinnen und Wählern hausieren gingen.
DH: Sie meinen also, dass Ihre Wahl weniger spektakulär sei, als dies Land auf Land ab kolportiert wird?
KP: Ganz sicher meine ich das. Sehen Sie, ich bin ja nicht nur die erste Frau im Amt. Ich bin auch die erste Staatssekretärin des Reichskolonialamtes, die Reichskanzlerin wurde, ich bin auch die erste Person aus Mattighofen, die an die Spitze der Regierung gewählt wurde und ich bin sogar die erste Regierungschefin, deren Nachname mit einem „P“ beginnt. Sie sehen worauf ich hinauswill. Die Tatsache, dass ich als NLP-Frau in dieses Amt gekommen bin ist nicht nur nicht erstaunlich, sondern schlicht irrelevant. Der scheidende Reichskanzler von Berg hat gegenüber dem Reichstaler Volksfreund über mich geäußert, dass ich „eine Person von zweifelsfreier Integrität und als hochrangige Beamtin des Reiches außerordentlich gut für die Rolle des Regierungschefs geeignet“ sei. Dieses Lob nehme ich gerne an und möchte es als Grundlage für meine Kanzlerschaft sehen. Nicht die Tatsache, dass ich eine Frau bin.
DH: Glauben Sie denn nicht, dass Sie es in der Männerwelt der Reichspolitik schwerer haben werden als Ihre Vorgänger?
KP: Wissen Sie, ich habe mich als Kind gegen meinen Bruder behaupten müssen, ich bin Angehörige der Kaiserlichen Marine und habe meinen Dienst auf einem U-Boot begonnen – ich denke, dass ich das notwendige Maß an Durchsetzungsfähigkeit durchaus mitbringe. sie lacht
DH: Eine Eigenschaft, die man in der Tat sowohl als Mann wie auch als Frau gebrauchen kann. Braucht Dreibürgen aber dennoch mehr Frauen in der Politik?
KP: Sehen Sie, wir haben im Kabinett mit Frau Fresse und Frau Dr. Reuer zwei äußerst geeingte Frauen, Frau Despencer führt die Fraktion der DRB, was auch keine Selbstverständlichkeit sein dürfte, und die ich trotz politischer Differenzen als kompetente Kollegin respektiere. Dazu kommen die zahlreichen Landespolitikerinnen, die in den Reichsländern „ihre Frau stehen“ und in Zukunft auch noch eine Gouverneurin in Übersee. Ich denke daher, dass sich diese Frage eigentlich nicht stellt. Was Dreibürgen braucht sind fähige Politiker – egal welchen Geschlechtes.
DH: Dann danke ich Ihnen für das Gespräch, wünsche viel Erfolg bei der Amtsführung und bin auf Ihre weiteren politischen Aussagen gespannt.
KP: Ich danke Ihnen.
Das Gespräch führte Herr Oswald Weigand (Korrespondent für Reichstal).
Be First to Comment